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Der Mai-Anschlag

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Der Mai ist in der Geschichte Polens besonders ereignisreich. Darunter sind die herrlichen Errungenschaften der polnischen Waffe (Schlacht am Monte Cassino 1944), aber auch die Ereignisse, die einen Keil zwischen Polen setzten. Ein Beispiel für ein solches Ereignis ist der Staatsstreich von Józef Piłsudski.

 

In Bezug auf diese Ereignisse werden am häufigsten die Schwierigkeiten bei der Entstehung einer starken polnischen Regierung aufgrund eines überfüllten Parteiensystems hervorgehoben. Diese Situation trug zur Schwäche der polnischen Wirtschaft und der Bedeutung Polens auf internationaler Ebene zu.

 

Es ist unbestritten, dass der Anschlag das Image der wiedergeborenen Republik Polen verändert hat. Es reicht aus, die Berichte über die Beerdigung der Teilnehmer dieses Putsches zu zitieren.

 

Am 17. Mai 1926 fand auf dem Powązki-Friedhof eine Beerdigung der während des Staatsstreichs von J. Piłsudski Getöteten statt. Etwa 250 Särge wurden in vier großen Gräbern beigesetzt, gefolgt von liturgischen Gebeten des katholischen Klerus mit Bischof. Stanisław Gall an der Spitze, gefolgt von dem orthodoxen Bischof Dionysius und dem evangelischen Senior Szef. Die Trauerfeier wurde mit der Aufführung der Nationalhymne gekrönt (1). Zu der Zeit, als der Gesang beendet war und (…) als Pater Dr. Bischof Gall und die zahlreichen Geistlichen, die ihm zur Seite standen, begannen, Erdklumpen auf die Särge zu werfen – und als gleichzeitig das Militärorchester die Nationalhymne begann -, ertönten schreckliche Schreie, Krämpfe und Wehklagen über den Särgen … Eine Szene, die so bewegend war, so düster in ihrer Tragödie, dass selbst die Nerven der Härtesten, die unempfindlich gegen menschliche Schmerzen sind, sich gekräuselt haben müssen (2).

Davon, wie stark die Gefühle waren, die die Beerdigungen geweckt haben, zeugt ein Ereignis in der Garnisonskirche in Warschau. Dekan von DOK X in Przemyśl, Priester Oberstleutnant Józef Panaś, ein ehemaliger Kaplan der Legionen, griff J. Piłsudski in seiner Rede an, machte ihn des Blutes schuldig und warf General Gustaw Orlicz-Dreszer von J. Piłsudski erhaltene Orden zu Füßen. Der General, der über dieses Ereignis Bericht erstattete, forderte Piłsudski auf, den Priester nicht zu bestrafen, und überließ die Bestrafung seinem unmittelbaren Vorgesetzten, Stanisław Gall (3).

 

Aber wie sahen die Ereignisse im Land aus, bevor die ersten Schüsse zwischen Polen in Warschau abgefeuert wurden? Die polnischen Geheimdienste waren sich der Möglichkeit eines Staatsstreichs in Polen im Juli 1925 bewusst. In einem streng geheimen Brief, den Brigadegeneral Edmund Kessler am 16. Juli 1925 im Namen des Generalstabschefs an den Ministerpräsidenten der Republik Polen sandte, lesen wir:

 

Abteilung II.l erhielt die Information, dass Deutschland sich auf einen bewaffneten Aufstand auf dem Gebiet der RP vorbereitet, der 1926 stattfinden soll. Die bewaffnete Operation Deutschlands gegen Polen (…) soll in der zweiten Jahreshälfte beginnen. Es soll sich vor allem gegen den pommerschen Korridor richten (…) Zu diesem Zweck bereiten sich die Deutschen bereits in unseren örtlichen Lagern darauf vor, als künftige Einsatzbasis zu dienen (4).

 

In Anbetracht dieses Dokuments und des genannten Datums, (…) ist es im Zusammenhang mit dem Versuch Deutschlands, seine Ostgrenzen zu verbessern, erforderlich, auf das Verhalten polnischer Militärkommandanten einzelner Grenzkorps-Bezirke zu achten, die zu Beginn des Attentats von Józef Piłsudski von dem Nachrichtendienst informiert wurden.

 

Trotz der Möglichkeit, das gesamte Gebiet Polens in die Auseinandersetzung einzubeziehen, beschloss die demokratisch gewählte Regierung weiteren Kämpfe einzustellen. Es lohnt sich, auf die Entscheidungen der Kommandeure des Korpsbezirks V (Krakau), VI (Lemberg), VII (Posen) und VIII (Toruń) zu achten.

 

An der Spitze von DOK V (unter dessen Schutz das sich im deutschen Interessengebiet befindende Schlesien befand) stand Major Mieczysław Kuliński, der für seine Loyalität zur demokratischen Regierung während des Staatsstreichs mit seiner Karriere bezahlte, als Piłsudski an die Macht kam.

 

Interessant ist auch die Situation in DOK VI, wo Generał Władysław Sikorski befahl. Trotz seiner Unterstützung der polnischen Regierung, sandte er aus Angst vor der Möglichkeit einer verstärkten Aktivität ukrainischer Separatisten keine Transporte aus seinem untergeordneten Gebiet. Angesichts der Zusammenarbeit, die sich während der Kämpfe zwischen Deutschland und der Ukraine in Ostkleinpolen entwickelte, waren die Befürchtungen, dass die Gefahr einer bewaffneten Intervention Deutschlands durch Destabilisierung in Polen besteht, sehr real (dies wurde 1939 bestätigt, als UON-geführte Gruppen die polnische Armee angriffen und die ukrainische Legion auf der Seite von Nazi-Deutschland kämpften (5)),

 

Generał Kazimierz Sosnkowski war damals der Leiter von DOK VII. Er war ein ehemaliger Mitarbeiter von Józef Piłsudski. Trotzdem hatte er keine Einwände gegen die Entscheidung seines Stellvertreters, auf Anweisung von Präsident Wojciechowski Truppen nach Warschau zu entsenden. Er machte einen erfolglosen Versuch, sich das Leben zu nehmen.

 

In DOK VIII, einem Gebiet des pommerschen Korridors, an dem, nach Angaben des Polnischen Geheimdienstes, Deutschland besonderes Interesse hatte, befehligte Generalmajor Jan Hubischta. Er unterstützte nachdrücklich den polnischen Präsidenten und die polnische Regierung, weshalb er die Verhaftung der Anhänger von Józef Piłsudski empfahl. Wegen seiner Einstellung wurde er von seinem Posten entlassen.

 

Seit diesen tragischen Ereignissen sind 94 Jahre vergangen. Es ist derzeit unmöglich, die Frage zu beantworten, was alternativ hätte geschehen können. Wir kennen, die Empfindungen nicht, die diese Menschen zu diesen Entscheidungen angetrieben haben. Unter Berücksichtigung des oben genannten Dokuments vom Juli 1925 müssen wir jedoch berücksichtigen, dass viele Empfänger solcher Dokumente in Polen die Ereignisse vom Mai 1926 in Warschau nicht als erzwungene Übernahme der Regierung, sondern als Auftakt zu einem möglichen Krieg mit Deutschland betrachteten. Sie fühlten sich für ihr Heimatland verantwortlich und zogen ihre eigenen Interessen und politischen Ansichten zurück.

 

Krzysztof Żabierek

Tłum. Alicja Picz

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