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Der vor kurzen gefeierte Gedenktag des Martyriums des polnischen Klerus während des Zweiten Weltkriegs fordert eine Auseinandersetzung mit dem Schicksal der polnischen Priester, die den höchsten Preis für ihre Liebe zu Gott und Polen gezahlt haben.
In der Notwendigkeit, das Schicksal des polnischen Klerus während des Krieges für zukünftige Generationen festzuhalten, führte zum Niederschreiben vieler Erinnerungen an diese Zeit. Einer dieser Memoiristen war der 1914 in Russland (Kursk) geborene Priester WładysławKlinicki. Während des Krieges war er unter anderem im deutschen Konzentrationslager Groß-Rosen interniert. Die 1996 erschienene Publikation “Ein Schritt vom Tod entfernt” berichtet von seinen Erfahrungen in dieser Hölle auf Erden. Er beschrieb den Beginn seines Aufenthalts und schrieb:
Plötzlich hörten wir eine energische Stimme.
– Achtung! Mützen ab!
Es herrschte tiefe Stille als der Lagerkommandant die Halle betret, begleitet von einer großen Gruppe von Untergebenen. (…) Der Kommandant wollte die Priester genau sehen und befahl ihnen, vor ihnen zu stehen.
Also standen wir alle in Soutane gekleidet, unsere Vorgesetzten vorne, näher am Kommandanten. Es waren der Vater Jan Rzymełka, der Vorgesetzte der Missionare von St. Vincent de Paul (Lazaristen), und der Priester Jan Pykosz, der Vorgesetzte der Salesianer.
Der Kommandant wollte seine Autorität zeigen, schlug beide gnadenlos und wandte sich verächtlich an uns alle: – Jetzt bin ich euer Vorgesetzter. Nur mir gehorcht ihr!
Nachdem er dies in einem hochmütigen, verächtlichen und hasserfüllten Ton gesagt hatte, befahl er Pater Jan Pykosz, unserem Direktor, zu den schmutzigen Toiletten zu gehen und sie nur mit seinen Händen zu waschen, ohne Tücher zu benutzen.
Auf diese Weise wollte der Kommandant alle Priester demütigen und seinen Hass und seine Rache auf die ganze Kirche und Religion zum Ausdruck bringen (1).
Weiterhin schrieb der Priester: Wenn jemand eine Kette mit einem heiligen Medaillon oder einem Rosenkranz um den Hals hatte, riss er sie ab und warf sie weg (2).
Pater WładysławKlinicki wurde von dem Lager Groß-Rosen in das Lager Dora verlegt. Während der Registrierung kam es zu einer interessanten Diskussion zwischen ihm und dem Lagerschreiber, weil der Sekretär ihn als Büroangestellten, nicht als Priester, einschrieb, wogegen der Priester protestierte:
Ich forderte, das Wort Angestellter zu streichen und das Wort Priester zu schreiben, was der Sekretärin schließlich, eindeutig unzufrieden, tat. Er erzählte mir später mit Verachtung und sehr genervt, dass ich mein eigenes Todesurteil unterschrieben hatte, weil Juden und Priester aus Polen als erste ins Krematorium gingen. Ich antwortete ruhig, wenn ich in Dora sterbe, möchte ich wissen, dass ich als Priester und nicht als Angestellter gestorben bin (3).
Das obige Beispiel ist eines von Tausenden, die das tragische Schicksal des polnischen Klerus während des Krieges zeigen. Trotz ihres Leidens standen diese Priester Gefangenen nahe, die dank ihrer Anwesenheit ihr Schicksal im geistlichen Frieden ertragen konnten.
Krzysztof Żabierek
Tłum. Alicja Picz
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